Warum, wieso, weshalb…?
10 Fragen rund um die Pfeifenorgel
Von Kindern gestellt – für Kinder beantwortet
(Alle Sachverhalte sind in knapper, vereinfachter Form dargestellt.)
1. Was ist eine Orgel?
Die Orgel ist ihrer Tonentstehung nach ein Blasinstrument – ähnlich wie eine Flöte oder eine Trompete, d.h. sie funktioniert mit Luft. Der Bedienung nach ist sie aber ein Tasteninstrument ähnlich dem Klavier. Sie lässt sich also nicht eindeutig dem einen oder dem anderen zuordnen.
Sie ist aber auch das größte und lauteste Musikinstrument, das von nur einer Person gespielt werden kann!
2. Woraus besteht eine Orgel?
Eine Orgel besteht aus mehreren wichtigen Teilen:
2.1 Orgelpfeifen (Abb. 1)
Diese sind die langen, bei vielen Orgeln silbern glänzenden Röhren, die die eigentlichen Tonquellen einer Orgel sind, und ihr darüber hinaus ein „Gesicht“ geben. Es gibt im Inneren einer Orgel natürlich noch viel mehr von ihnen!
2.2 Windmaschine (Abb. 2)
Sie steht im Inneren der Orgel, und sorgt dafür, dass alle Pfeifen durch ihr Gebläse mit ausreichend viel Wind versorgt werden. Sie ist so zusagen die „Lunge“ der Orgel.
2.3 Windkanäle
Die Windkanäle sind Verbindungsstücke (Leitungen) von der Windmaschine zu den Pfeifen, durch die die benötigte Luft gedrückt wird. Sie stellen so zu sagen eine Vielzahl an „Luftröhren“ in der Orgel dar.
2.4 Spieltisch (Abb. 3)
Er ist quasi das „Gehirn“ der Orgel, an dem alle Informationen zusammen laufen. Hier kann der Organist durch Hilfe vieler Schalter und Tasten alle gewünschten Klänge hervorrufen.
3. Wie funktioniert eine Orgel?
Die Windmaschine pumpt Luft durch die Windkanäle zu den Orgelpfeifen.
Der Organist am Spieltisch kann dann durch Einschalten der Register und Drücken der Tasten die Luft in die Pfeifen lassen: Es erklingt ein Ton.
4. Was ist ein „Register“? (Abb. 4)
Eine Reihe von Pfeifen der gleichen Bauart nennt man „Register. Die Pfeifen eines Registers unterscheiden sich nur in ihrer Länge voneinander. Große Pfeifen haben einen tiefen Ton; kleine einen hohen. Zu einem einzelnen Register gehören meist 56 Pfeifen. Dabei bestimmen Bauform und das verwendete Material (Holz oder Metall) den Klang der einzelnen Register.
5. Wie viele Pfeifen hat eine Orgel? (Abb. 5+6)
Das hängt von der Zahl der Pfeifenreihen (Register) ab: die Soester Domorgel verfügt über 68 Register und hat somit ca. 5000 Pfeifen! Manche Register besitzen auf einem Ton gleich 4, 5 oder 6 Pfeifen. Man nennt sie Mixturen.
6. Wie groß ist die größte Pfeife? (Abb. 7)
Die größte Pfeife der Soester Domorgel misst knapp 5 Meter. Sie hat auch den tiefsten Ton.
7. Wie klein ist die kleinste Pfeife? (Abb. 8)
Die kleinste Pfeife ist nur wenige Millimeter lang, und hat einen solch hohen Ton, dass viele Erwachsene ihn nicht mehr hören können, da die Hörfähigkeit mit zunehmendem Alter abnimmt. Allerdings kann man diesem Prozess natürlich durch einen verantwortungsbewussten Umgang mit Lautstärke positiv entgegenwirken.
8. Was bedeuten die Begriffe „Manual“ und „Pedal“? (Abb. 9+10)
Beide Worte kommen aus der lateinischen Sprache, und leiten sich von den Begriffen manus und pes ab: Hand und Fuß. Das „Manual“ ist also die Tastenreihe für das Spiel mit den Händen; das „Pedal“ für das Spiel mit den Füßen.
9. Welche Musik kann man auf der Orgel spielen?
Grundsätzlich kann man viele verschiedene Arten von Musik auf einer Pfeifenorgel spielen. Schon mehrere Hundert Jahre schreiben Komponisten Musik für die Orgel. Außerdem ist es üblich, dass viele Organisten auf der Orgel improvisieren; d.h. sie spielen ein Stück, zu dem es keine Noten gibt, und das ihnen im Moment des Spielens erst einfällt. Heute eine sehr selten anzutreffende Art des Musizierens!
10. Wie klingt eine Orgel?
Zum Beispiel so: Variationen über „Es tanzt ein Bi-Ba-Butzemann“ (improvisiert)